Sonntag, 26. Mai 2013

Leid und Stolz


Leicht verknittert schäle ich mich aus dem Bett, der Finaltag hat mir doch etwas zugesetzt, denke ich im ersten Moment. Draußen herrscht Muschelwetter, es ist kalt und der Tag wirkt abweisend. Nach einer Nacht drüber schlafen ist es nun aber an der Zeit, die gestrigen Eindrücke zu sortieren und vielleicht auch mit einem Fazit abzuschließen.

Die richtigen und passenden Worte kriege ich nicht so wirklich zusammen gezimmert. Es dauert, bis ein Ohrwurm an mein Trommelfell klopft und das Ballspielorchester 09 es mir dankenswerter Weise abnimmt meine Gefühlswelt zu beschreiben. Denn diese Zeile fasst den gestrigen Abend durchaus treffend zusammen. „Leid und stolz sind wie Brüder sie gehören fest zusammen.“


Gestern war so ein Tag, an dem die beiden Brüder sich über den Weg gelaufen sind. Auch wenn manch einer denken mag, dass wir vermeintlich den Kürzeren gezogen haben, stelle ich lieber die Frage was eigentlich genau passiert ist. Wir haben von beiden Mannschaften ein tolles Spiel gesehen was die Bayern nicht unverdient gewonnen haben, wir aber auf keinen Fall verdient verloren haben. So kann es halt sein und soweit wäre das sportliche mehr oder weniger geklärt.


Was bleibt also noch von diesem Abend? Das Auftreten unserer Mannschaft, der Gedanke daran was wir in den Stadien Europas veranstaltet haben, wie wir den Verein in Europa vertreten haben und welche enorme Entwicklung eben dieser nach den bitteren Jahren der fast Insolvenz genommen hat. Das alles sollten wir mitnehmen und uns vor Augen führen, sollten gar dankbar sein, denn in diesem Moment bündelt sich das alles in einem einzigen Wort. Stolz!


Ich bin stolz auf all diese Dinge, die man für kein Geld der Welt kaufen kann, die nicht mit kleinen oder großen Mauscheleien zu ergaunern sind und die man auch nicht mit einer, im Hintern steckenden Lobby oder gar mit dubiosen Verpflechtungen erreichen kann. Schmutzigen Lorbeer brauche ich nicht.


Und da kommt dann wie gerufen und passend zum heutigen Wetter das Ballspielorchester noch mal ins Spiel und rundet diese Gewissheit mit dem Lebensmotto ab, dass ich für mich aus diesem Finale ziehe. „Und auch an dunklen Tagen, trage ich stolz deine Farben.“ Besser kann ich meinen Ist-Zustand nicht beschreiben, denn die Jungs aus Hamburg und Berlin bringen ihn perfekt auf den Punkt.


Abschließend möchte ich noch kurz eins loswerden. Vergesst nicht die Jungs heute würdig in Dortmund in Empfang zu nehmen. Sie haben es sich verdient.