Mittwoch, 5. Juni 2013

Kommen, gehen und verstehen

Die Woche ist fast zur Hälfte rum und das bedeutet, dass sich Josef turnusmäßig bei mir meldet, weil er wieder einen Deal abzuwickeln hat. Was er heute genau im Angebot hat, soll ich diesmal aber erst am Treffpunkt erfahren. Und so empfängt mich dort der Mittelsmann „Fritz“, den mir Josef im vollstem Vertrauen zugeteilt hat.

Seine offensichtliche Tarnung erkenne ich zwar schon recht früh und denke mir insgeheim, dass es dafür in der Konstrukteurs Ausbildung wohl nur eine glatte Drei gegeben hätte, aber das muss ja nichts heißen. Denn bevor ich jetzt hier den Faden verliere, hat Fritz schon Nägel mit Köpfen gemacht und selbst die Fäden in die Hand genommen und den Einsatz beendet ohne dass ich etwas davon mitbekommen habe. Mit ungewohntem Affenzahn geht es dann an die übliche Mullübergabe und so steht dem konspirativen Rückweg in den Unterschlupf nichts mehr im Wege. Ein durchaus gelungener Start in den Tag und so kann ich mich schneller als erwartet um den Ballsport kümmern.

Da hat sich in den letzten Tagen ja so einiges getan was das kommen, gehen und verstehen betrifft. Aber der Reihe nach.

Gekommen ist letzte Woche schon der bisher wohl prominenteste Neuzugang „Sokratis“ Papastathopoulos, der dem später noch zu Wort kommenden Blaszczykowski in der Wortbildungsdisziplin scheinbar in nichts nach stehen möchte. Trikots beflocken ist kein Zuckerschlecken, das war mir schon immer klar. Die Personalie dürfte sicherlich interessant werden.

Die Amateure wurden in diesem Zug auch gleich mit vier neuen Akteuren aufgestockt. Mir als Nichtkenner der Dritten Liga sei an dieser Stelle verziehen, dass ich zu den Jungs wenig bis überhaupt nichts sagen kann, außer dass die drei erstgenannten, alle zwischen 19 und 21 Jahre alt, von ihren Eltern mit den Namen Jordanov (Rostock), Kefkir (Bochum) und  Thiele (Aachen) ausgestattet wurden.
Erweitert und der vierte im Bunde ist dann allerdings ein alter Bekannter. Der Dortmunder Jung David Solga, der das Fußballspielen beim TuS Eving -Lindenhorst erlernt hat, kommt von Dynamo Dresden und soll wohl mit seinen 30 Lenzen Erfahrung in die Truppe bringen.

Und damit komme ich auch direkt zu den Gehenden. Da wäre natürlich als erstes Mario Götze zu nennen der viel Kopfschütteln in der Dortmunder Anhängerschaft ausgelöst hat. Aus Fansicht: hat er nichts verstanden und damit soll es auch gut sein.

Nicht weniger schwer zu verdauen dürfte auch der letzte Woche verkündete Wechsel von Felipe Santana gewesen sein. Ausgerechnet zu den Viechern. Da ist auch viel drüber geschrieben worden und damit belasse ich es bei meiner Sicht der Dinge, der Fansicht und sage, dass „Tele“ überhaupt nichts verstanden hat.

Dritter, fest stehender Abgang im Dortmunder Bunde ist der an Pauli ausgeliehene Daniel Ginczek. Ihn zieht es vom Millerntor ins Frankenstadion zum FCN. Den Wechsel kann ihm wohl niemand verübeln, denn trotz seiner hervorragend gelaufenen Saison beim Kiezclub, ist und bleibt die Situation im Sturm der Borussia noch immer ungeklärt.

Abseits des Ballspielvereins hat sich aber auch noch was getan und sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Der alte Hase Don Jupp hat gestern seine Zukunftsplanung verkündet und wie zu erwarten war, wird er sich erst mal mehr oder weniger in den Urlaub zurück ziehen. Irgendwie ist das dann doch schade den „Osram“ nicht mehr in der Liga leuchten zu sehen und so bleibt für mich eigentlich nur sagen. Alles Gute Jupp.

Abschließend und damit höre ich dann schon mit meinem Geschwafel auf, möchte ich dann noch was wirklich erfreuliches los werden. Denn Jakub, „Kuba“ Blaszczykowski, 2007 von Wisla Krakau gekommen, hat vorgestern seinen Vertrag beim Ballspielverein langfristig bis 2018 verlängert. Aus Fansicht kann ich hier nur sagen, dass da jemand verstanden hat.

Die Geschichte mit dem "kleinen Figo" hat zudem den schönen Nebeneffekt, dass uns so das von Klopp als Lolek und Bolek titulierte polnische Duo auf der rechten Flanke erhalten bleibt. Was aus dem Fliewatüüt wird, wird man dann ja noch sehen oder von einem beratenden Raffzahn hören. Viel Erfolg übrigens auch noch beim Kampf mit Sokratis um Platz 1 der meist falsch geschriebenen Spielernamen im Dortmunder Dress. Die Abramcziks, Piszczeks und Ratajczaks steckt ihr auf jeden Fall locker in die Tasche.