Es ist
Muttertach und allein schon diese Umschreibung löst in mir Langeweile aus.
Nicht dass ich falsch verstanden werde, denn ich hab nichts gegen Mütter, schon
gar nicht gegen meine. Die weiß mich schon recht gut einzuschätzen und ihr ist also durchaus bekannt, dass
Käffken und Kuchen in klinisch erzeugter Harmonie auf meiner Beliebtheitsskale
eher im unteren Bereich angesiedelt ist.
Apropos
Klinik, da passt es ja ganz gut, dass ich hier irgendwie nicht so gut weg komme
und mir um etwaige Ausreden eines Nichterscheinens bei ihr keinen Kopp machen brauche.
Zudem war heute ein Besuch auf WG 221 eh beschlossene Sache und so starten wir
gemeinsam in den frühen Nachmittag.
Am späteren
Nachmittag tauchen dann noch Dirk und McStay auf. Die sind zwar beides keine
Mütter, freuen tue ich mich aber dennoch über den Besuch, denn beide
bringen zum Zeit totschlagen Sahnestücke der Weltliteratur mit, damit ich nicht
immer nur vor der Kiste hänge. Ich entscheide mich spontan für „Ohne Fußball
wär’n wir gar nicht hier“. Passt ja auch irgendwie zu meiner momentanen
Situation.
Nachdem die
beiden Spezis wieder verschwunden sind gebe ich mir, wie sich das für einen
wohl erzogenen Fußballbürger gehört, fünf Minuten von den Meister Feierlichkeiten
des gestrigen Abends. Der neue Deutsche Meister kommt also aus München. Gibt
durchaus spannenderes geht mir durch den Kopf und damit parke ich den Ballsport
fürs erste auf einem Abstellgleis am Hörder Bahnhof. Zumindest bis nachher
Zeigler auf der Agenda steht. Denn für das Abendprogramm ist jetzt sowieso erst
mal der Borowski geblockt. Auch wenn der Name im Zusammenhang mit dem Arnd
fällt, der Tim hat damit absolut nichts zu tun. Ich schwöre, liebe Werderaner.