Donnerstag, 9. Mai 2013

Der Vattertach


Es ist Donnerstag und Feiertag, besser gesagt, es ist Vattertach. Eigentlich ein Grund in geselliger Runde, bei durchaus ordentlichem Wetter um die Häuser zu ziehen. Ich werde es mir aber einfach nur mit Robin Hood und Forrest Gump gemütlich machen. „Dumm ist, wer dummes tut.“ Diesen durchaus elementaren Leitsatz, den man ab- und an auch mal beherzigen sollte schreibe ich mir erst mal auf die Fahnen, da der Chef gestern sagte: „Bis Freitag absolute Bettruhe.“ So höre ich auch artig auf diesen gut gemeinten Ratschlag und lasse alle möglichen Spirenzken besser sein, denn ich bin ja nicht dumm.

Die gute Nachricht des Tages überbring dann erst mal gepflegt ein Stationsarzt. Die Röntgenbilder bestätigen, dass auch im rechten Fuß alles ordnungsgemäß an seinem Platz verschraubt ist. Gute Nachrichten, denke ich mir. Jetzt ist es also daran, dass keine Probleme mit den Weichteilen auftreten. Morgen wird man wohl mehr sagen können.

Am Rande verfolge ich dann natürlich erst mal die aktuellen Transferspekulationen und die Breaking News im Forum, bis ich endlich dahinter komme, dass das ja alles recht wenig mit dem runden Leder zu tun hat. Ich schieb diesen Blackout einfach mal gekonnt auf die Pillen.
Da an Fußball heute nicht mehr viel kommt außer der U17 EM Konserve aus Slowenien, begrab ich das Thema rundes Leder für den heutigen Tag. Nein, doch nicht ganz, denn aktuell dreht sich in Dortmund ja alles ums Finale und an jeder Ecke hört man die letzten Tage immer wieder: „London Calling“.

Nix da, denn es klopft leise an der Zimmertür und es heißt völlig überraschend „Lutten Calling“. Damit hatte ich ja nun wirklich nicht gerechnet, aber da steht er gut gelaunt, dem Regen Norddeutschlands entflohen vor mir. Der Gemüseexperte der Redaktion, unter der Hand auch manchmal Sklaventreiber genannt. Langeweile treibt ihn und so stattet er mir kurzerhand einen Besuch ab. Fast zwei Stunden vergehen wie im Flug bis sich der Hunger, wir hatten beide kein Mittag, meldet. Schnell auf Pizza geeinigt und als ortsfremde die nächstgelegen Schmiede ausfindig gemacht, beglücken uns kurze Zeit später auf C1 zwei lecker belegte Hefeteige.

Die Pizza ist noch nicht ganz verschlungen klopft es erneut und mein Bruder, samt Gattin gesellen sich zu der kleinen Runde. Der Gemüsefachmann macht sich kurze Zeit später auf seinen Zug gen Heimat zu kriegen und so verblieben wir restlichen drei um mal ganz entspannt den heutigen Tag durch zu gehen. Mein Bruder berichtet stolz, dass er seiner Geliebten am heutigen Feiertag mal was richtig schönes bieten wollte. „Sea Life“ in Oberhausen war als Überraschung auserkoren. An dieser Stelle zitiere ich dann lieber einfach mal. „Als wir da ankamen war das so proppe voll, da sind wir gleich wieder umgedreht.“ Ich denke mir nur: „Ach welch wunderschönes Wetter und dann noch ein Feiertag, wie kann das denn da bloß so voll sein?“, verkneife mir aber gentleman like jegliche Häme. Weitere Überraschungsanekdoten erblicken das Tageslicht und der Zeige auf der Uhr ackert nahe der Lichtgeschwindigkeit. Die beiden wollen dann noch einen Angriff starten um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen und verabschieden sich, derweil ich meine Abendplanung starte.

Ein Blick in die Prisma bietet dann ein kleines bisschen Potenzial für den heutigen Abend. Die gute Helene zur Primetime im Ersten und die beliebtesten Ruhrpottgrößen im Dritten versprechen durchaus ein brauchbares Programm. Und damit klinke ich mich hier auch einfach mal aus.