Samstag, 25. Mai 2013

Grau ist alle Theorie


Endlich Finaltag. Vorbei die Zeit der Berichterstattung, der Interviews, der Gerüchte, der Spekulationen, der Analysen, der Tipps, der Expertenmeinungen, der Wiederholungen und peinlicher Sonderaktionen.

Diesem medialen Flächenbombardement kann ich natürlich nicht entfliehen, aber den Großteil davon habe ich die letzten Tage erstaunlich gut umschiffen können und ich bin froh diesem ganzen künstlichen Hype zumindest zu einem kleinen Teil aus dem Weg gegangen zu sein. Ich bin damit ganz gut gefahren, denn ab jetzt, auch wenn heute nochmal den ganzen Tag bis spät in die Nacht rein gesendet und berichtet wird, zählt das alles nicht mehr.


Adi Preißler sagte einst schon mehr als treffend. „Grau ist alle Theorie,  entscheidend is auf’m Platz“
 

Jetzt kann man sich fragen, ob der Autor dieser Zeilen nicht ganz bei der Sache ist, nicht heiß ist auf das ultimative Spiel? Ich kann versichern, ich bin es. Vielleicht ist es aber der Ruhe des Alters geschuldet, dass ich diese Dinge mittlerweile recht entspannt angehe und nicht dem Medienfeuerwerk der letzten Tage verfallen bin. Die fünf vor Ort selbst miterlebten Endspiele mit dem Ballspielverein dürften da auch eine Rolle spielen.

Die Gedanken machen also erst mal Urlaub, denn der Finaltag ist nicht mal zur Hälfte rum und es dauert noch eine gefühlte Ewigkeit bis der Ball heute Abend in Wembley endlich rollen soll. Es bleibt also noch viel Zeit, die man nutzen oder nutzlos verstreichen lassen kann. Ich hab es da einfach, da die Planung meines Tagesablaufs übernommen wurde und so hänge ich quasi wie ein Insekt gefangen im Netz einer Spinne. Ein entkommen scheint nicht möglich, denn die Ankerpunkte sind über den Tag penibel fest zusammen gezurrt.


Doch eins wurde heute in diesem Masterplan nicht einkalkuliert. Das Endspiel in London. Spätesten dann werde ich dem Allem hier entfliehen. Und genau in dem Moment bin ich wieder an dem Punkt angekommen an dem mir klar wird warum ich Fußball so liebe.